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Das Zimmermädchen [FSK18]

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Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 10 - Episode 2

von Alina am 09.03.2022 11:49

Hauptquartier von Interpol, Lyon, Frankreich
Anfang Sommer 1987

Soundtrack für diese Episode: Rick Astley - Never Gonna Give You Up


Quelle des Bildes


  Hill schaut auf die Uhr und gähnt. Gleich waren es 21 Uhr und er streckt sich. Die Überstunden würde er sich aufschreiben und morgen später ins Büro kommen.
Heute hatte er viel zu tun gehabt. Interpol nahm immer weniger Rücksicht auf die Tatsache dass er an einem äusserst zeitaufwendigen Fall sass. Zuletzt hatte er fast acht Stunden am Tag mit anderen Arbeiten verbracht. Dabei musste er nach wie vor eine Menge Statistiken sichten. Mehr und mehr kamen jedoch auch Computer zum Einsatz die die Verwaltung und Auswertung von Daten erleichtern konnten – wenn man ein Händchen dafür hatte. Er selbst hatte diesen elektrischen Kisten noch längst nicht all ihre Geheimnisse entlockt.

Vielleicht würde er bald noch mehr Zeit für diese Maschinen haben. Heute hatte er einen Anruf entgegengenommen, der ihn sehr nachdenklich gemacht hatte. Eigentlich war der Fall gelöst.
Gegen 14 Uhr hatte ihn ein Mitarbeiter der „Stasi" angerufen, wie das Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik bei seinen westdeutschen Kollegen und wohl auch von den Bürgern der DDR genannt wurde. Knapp hatte dieser ihn davon in Kenntnis gesetzt dass Cathy Muller in Ost-Berlin angekommen war und sich nun in einer Haftanstalt befand. Hill hatte das erst schweigend zur Kenntnis genommen. Dann aber hatte der Beamte ihn noch gefragt, was denn wirklich der Grund dafür war dass man nach Cathy fahndete. Er hatte an die politische Neutralität von Interpol appelliert – für Hill ein Witz denn die DDR, als auch anderen Länder des Ostblocks machten seiner Behörde immer wieder das Leben schwer und den Dienstweg bei Amtshilfeersuchen lang.
Er hatte dem Mann auch nichts weiter sagen können. Unausgesprochen stand im Raum dass es sich bei Cathy um eine Agentin handeln musste. Eine Amerikanerin oder eben eine Deutsche mit amerikanischen Wurzeln, die aber entweder den Westen betrogen hatte und so zu einem Vermögen gekommen oder aber vom Westen fallengelassen worden war. Aber war sie nun in der DDR um dort zu spionieren und sich vielleicht wieder dem Westen anzudienen? Man traute ihr anscheinend hinter dem Eisernen Vorhang nicht.

Hill entschuldigte sich dass er nicht weiterhelfen konnte und versicherte noch einmal, dass man Cathy eine Menge Morde vorwarf und sonst nichts, jedenfalls von Seiten Interpols. Seinerseits konnte er nun sicher sein dass sie in Haft sass und das ausserhalb seiner Reichweite – eine Situation die er schon hatte kommen sehen.
Trotzdem fühlt er sich nun leer und geht langsam alle Finger seiner Hände durch und lässt sie knacken. Bevor er nach Hause geht würde er sich einen Pernod gönnen, drüben bei François in der Bar.

                                                                ***

Cathy steht an dem vergitterten Fenster und schaut heraus auf den Hof. Nur einmal hatte sie sich so gefühlt und das war im Jahre 1943 gewesen, als sie in einer Brig der USS Enterprise in Untersuchungshaft gesessen hatte. Sie würde nicht wieder so verzweifeln wie damals. Es war sehr lange her aber es hatte sie gelehrt nicht die Hoffnung aufzugeben.
Nichtsdestotrotz fühlte sie sich unfassbar naiv. Sie hatte wirklich geglaubt, im Osten hätte man auf sie und ihre Diamanten gewartet. Die Diamanten und ihr Geld hatten sie jetzt – ein Mehrfaches der DM 100.000 die sie ihnen zugesichert hatte. Aber auf sie selbst konnte man ganz augenscheinlich verzichten.

Seit sie in diesem Gefängnis sitzt hatte sie mit niemandem gesprochen. Man hatte sie erst in Berlin in eine Zelle gebracht; schwer bewacht hatte sie dort die Nacht verbringen müssen und bereits am nächsten Tag fuhr man sie im Inneren eines kleinen Busses drei, vier Stunden zu einem anderen Gefängnis. Auch während des Transports wurde sie schwer bewacht, ausserdem hatte der Bus keine Fenster. Sie hatte also keine Ahnung wo man sie hingefahren hatte. Sie war aber sicher dass sie noch in der DDR befand. Die Leute sprachen deutsch, aber das war garantiert nicht Westdeutschland. Den Kerl von Interpol hätte sie dann auch schon längst kennengelernt, davon war sie überzeugt.

Das hatte sie also geschafft – sie hatte Interpol abgehängt und zwar für immer. Diese Zelle war bis auf weiteres ihre Heimat. Mittlerweile vertraute sie auch diesen Stimmen ein wenig. Sie würden sie nicht hier herausholen können, aber sie würden sie auch nicht hier drin sitzenlassen, oder? Das war doch reine Verschwendung. Sie würde hier herauskommen. Natürlich hatte sie sich sehr schnell die Frage gestellt was passieren würde wenn sie eingesperrt wäre. Es passierte dasselbe wie unter Deck der USS Enterprise: gar nichts. Die Stimmen verhielten sich still. Sicher war sie schon drei, vier Wochen in diesem Loch, aber die Stimmen waren wohl nicht dumm. Selbst wenn sie es schaffen würde einen Wärter zu verführen, dann wäre sie trotzdem kurz danach erledigt. Die Stimmen schienen das zu wissen.
Arbeiten muss sie nicht, jedenfalls bisher nicht. Das Essen ist aussergewöhnlich fade aber wenigstens ausreichend. Sie fühlt sich wie ein besonderer Gast; sie ist kein gewöhnlicher Häftling. Sie durfte wohl gespannt sein wer irgendwann mit ihr reden wollen würde.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.03.2022 23:32.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 10 - Moskau

von Alina am 08.03.2022 13:38

Ministerium für Staatssicherheit – Haus 15, Berlin (Ost),
Deutsche Demokratische Republik

Mittwoch, 20. Mai 1987

Soundtrack für diese Episode: Madonna - Who's That Girl



Quelle des Bildes

  Das Büro war nicht sonderlich gross. Die Wände waren weiss gestrichen und das kleine Büro war sehr spartanisch eingerichtet. Schon das Gebäude hatte von aussen seltsam ausgesehen, fast wie ein riesiger Plattenbau mit Wohnungen darin.
Nun wartet Cathy darauf dass sich jemand mit ihr unterhalten will. Der Koffer steht dicht neben ihren Beinen. Vielleicht würde sie die Diamanten gleich hier übergeben. Ihr wäre es sehr recht wenn alle Formalitäten heute erledigt würden. Sie wollte sich auf das Leben konzentrieren und nicht auf einen langwierigen Umgang mit der Polizei oder anderen staatlichen Behörden.

Herr Ruppert hatte sich in diesem Büro von ihr verabschiedet. Er war bis zuletzt sehr nett und zuvorkommend gewesen. Er hatte Cathy ihren Koffer tragen lassen weil sie es so gewollt hatte. Nicht mal geschmunzelt hatte er darüber. Er war ein Gentleman der alten Schule.
Die Tür öffnet sich und ein anderer Mann kommt herein. Wortlos lächelt er Cathy an, gibt ihr die Hand und nimmt dann hinter seinem Schreibtisch Platz. Er trägt eine getönte Hornbrille, einen Anzug und ist wohl um die fünfzig Jahre alt. Er hat bereits graues Haar und sein Gesicht ist von Sorgenfalten gezeichnet. Auch sein Lächeln wirkt gezwungen – wie etwas, was er nicht gewohnt ist. Cathy lässt sich nichts anmerken und setzt sich wieder, nachdem sie ihm die Hand gegeben hat.

Der Mann sieht sie an und sagt:
„Oßwald, mein Name. Guten Tag. Schön, dass Sie hergefunden haben. Dann wollen wir gleich zur Sache kommen."
Cathy sieht ihn leicht verwundert an und nickt dann leicht schulterzuckend.
Der Mann holt eine Akte hervor und legt dann ein Fahndungsplakat auf seinen Schreibtisch, darauf zu sehen ist Cathys Phantombild. Diese hebt die Augenbrauen und schaut sofort zur Tür.
Oßwald sagt: „Vor der Tür stehen zwei Soldaten mit Maschinenpistolen. Bitte machen Sie uns keine Unannehmlichkeiten."
Cathy atmet tief ein und schaut Herrn Oßwald mit eng zusammengekniffenen Augen an. Dann atmet sie wieder aus, sinkt etwas auf ihrem Stuhl zusammen und Oßwald nickt leicht.
„Sie haben die Gelegenheit uns zu sagen was wir wissen sollten. Es wird nur dieses eine Gespräch geben. Daher überlegen Sie sich gut, was Sie uns hier auftischen."
Cathy überlegt fieberhaft und nickt dann. Sie nimmt langsam das Fahndungsplakat an sich. Oßwald konnte es sich vielleicht nicht vorstellen aber sie kannte es nicht. Die Zeichnung hatte sie ganz gut getroffen, Mord in über hundert Fällen. Sie kratzt sich an der Wange und legt es wieder auf den Schreibtisch. Nun weiss sie Bescheid.

Sie musste entweder zugeben dass sie eine Mörderin war – oder sie konnte es leugnen. Dann wären die Vorwürfe vielleicht von den westdeutschen Behörden erfunden und Cathy war etwas... noch viel Interessanteres. Das wollte der Herr hier sicher herausfinden. Sie schluckt und sagt:
„Es gibt keinen einzigen Mord den man mir nachweisen kann. Das wissen Sie sicher schon. Aber ich bin auch keine Betrügerin oder eine Spionin. Ich habe keine Informationen für Sie aus dem Westen. Ich habe nur die Diamanten für Sie. Das war unsere Vereinbarung. Oder, mein Herr?"
Sie sieht Oßwald an und der nickt langsam.
„Das war unsere Vereinbarung." Eine lange Pause folgt.
„Soso, keine Informationen aus dem Westen. Nun, das ist schade. Dann gehen wir vielleicht besser davon aus, dass die Kollegen aus dem Westen vielleicht Recht damit haben uns vor Ihnen zu warnen."
Er lässt die Worte auf Cathy wirken, aber diese verzieht keine Miene. Nun trägt auch sie ihr Pokerface.
„Teilweise aufgewachsen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Tochter eines US-Soldaten, der in Westdeutschland stationiert ist. Sicher schlägt Ihr Herz noch für die alte Heimat, oder?"
Nun lächelt er doch noch. Cathy lächelt nicht. Sie wusste, wo das nun hinführen würde. Sie räuspert sich und sieht kurz auf ihren Koffer.
Dann beugt sie sich vor, lächelt den nicht besonders einschüchternd wirkenden Mann mit funkelnden Augen an und flüstert: „Bitte schieben Sie sich meine Diamanten in Ihren faltigen Arsch, mein Herr."
Oßwald muss auch kurz durchatmen. Auch wenn hier sicher schon einige Verhöre stattgefunden hatten, solche Worte war er nicht gewohnt.
Dann nickt er und lässt sich zu der Bemerkung hinreissen:
„Gern, gnädige Frau. Falls Vater Staat keine andere Verwendung dafür findet, dann gern."
Er grinst und nimmt dann einen kleinen Hammer, wie ihn auch Richter im Gerichtssaal haben. Damit schlägt er dreimal auf seinen Schreibtisch.

Die Tür öffnet sich und er hat nicht gelogen. Zwei Männer in Uniform kommen hinein, Maschinenpistolen im Anschlag. Einer sagt nur laut und knapp: „Rauskommen."
Cathy sieht den Mann hinter dem Schreibtisch nochmal hasserfüllt an und folgt dann. Sie probiert es nicht einmal, den Koffer mitzunehmen.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.03.2022 23:32.

Alina

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  10. Wannabe Poet

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Re: Das Zimmermädchen [FSK18]

von Alina am 06.01.2022 23:44

Wie immer folgt ein kleiner Ausblick auf das nächste Kapitel.

Der Mann sieht sie an und sagt:
„Oßwald, mein Name. Guten Tag. Schön, dass Sie hergefunden haben. Dann wollen wir gleich zur Sache kommen.“
Cathy sieht ihn leicht verwundert an und nickt dann leicht schulterzuckend. Der Mann holt eine Akte hervor und legt dann ein Fahndungsplakat auf seinen Schreibtisch, mit Cathys Phantombild. Diese hebt die Augenbrauen und schaut sofort zur Tür.
Oßwald sagt: „Vor der Tür stehen zwei Soldaten mit Maschinenpistolen. Bitte machen Sie uns keine Unannehmlichkeiten.“
Cathy atmet tief ein und schaut Herrn Oßwald mit eng zusammengekniffenen Augen an. Dann atmet sie wieder aus, sinkt etwas auf ihrem Stuhl zusammen und Oßwald nickt leicht.
„Sie haben die Gelegenheit uns zu sagen was wir wissen sollten. Es wird nur dieses eine Gespräch geben. Daher überlegen Sie sich gut, was Sie uns hier auftischen.“
Cathy überlegt fieberhaft und nickt dann. Sie nimmt langsam das Fahndungsplakat an sich. Oßwald konnte es sich vielleicht nicht vorstellen aber sie kannte es nicht. Das Photo war ganz gut getroffen, Mord in über hundert Fällen. Sie kratzt sich an der Wange und legt es wieder auf den Schreibtisch. Nun weiss sie Bescheid.



Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.01.2022 23:45.

Alina

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  10. Wannabe Poet

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Kapitel 9 - Episode 18

von Alina am 05.01.2022 17:18

Mehrfamilienhaus in der Antwerpener Straße, Wedding, Berlin (West), Deutschland
Mittwoch, 20. Mai 1987

Soundtrack für diese Episode: Bon Jovi - Wanted Dead Or Alive



Quelle des Bildes

  Sie hatte nichts dem Zufall überlassen. Sie hatte über ein Jahr nach einem Kontakt gesucht der ihre Ausreise organisieren konnte. Sie stellte keine Fragen, sie hatte keine Ahnung wer dieser Mann wirklich war und was seine Beweggründe waren. Er liess sich Hans nennen und im besten Fall war er einfach jemand der seine Kontakte nutzte um Geld zu verdienen. Cathy bezahlte den Mann gut und stellte auch Devisen in Aussicht. Sie war bereit für ihre Aufnahme in Ost-Berlin zu zahlen. Bestenfalls fragte man sie nicht woher sie das Geld hatte.
Sie wusste dass einige RAF-Terroristen in die DDR geflüchtet waren. Es störte sie nicht wenn sie als Bankräuberin gelten würde; auch die Mitglieder der RAF hatten Banken überfallen. Sie hoffte dass man einfach wenig Fragen stellen würde und wenn, dann sollten sie Cathys vermeintliche Taten vielleicht mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Immerhin hatte sie dem Kapitalismus dort geschadet wo es ihm am meisten weh tat – beim Geld.

Sie würde die Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße nutzen. Der Halle für die Einreise nach West-Berlin hatte der Volksmund den melodramatischen Namen „Tränenpalast" verliehen. Cathy würde aber die Bahnhofsanlagen des Bahnhofs Friedrichstraße benutzen, dort wurden die Einreisenden nach Ost-Berlin abgefertigt.
Sie hatte die Summe von DM 100.000 in Diamanten als Devisen in Aussicht gestellt. Das Angebot war wohl so verlockend dass ihr Kontakt sehr schnell grünes Licht gab. Sie setzte alles auf eine Karte. Vielleicht würde man ihr alles abnehmen und sie wieder zurück in den Westen bringen, vielleicht sogar ausliefern um sich weitere Devisen zu sichern. Aber sie war bereit für dieses Risiko. Entweder sie würde ein besseres Leben führen oder ihr Weg war zu Ende. Sie hatte sich sogar Zyankali-Kapseln besorgt. Sie hatte keine Ahnung ob sie wirken würden, aber bevor man sie verhaftete wäre der Freitod vermutlich die bessere Option.

Der Milliardenkredit von Strauss 1983 hatte zwar dafür gesorgt dass die Grenzen jetzt nicht mehr so tödlich waren. Selbstschussanlagen waren abgebaut worden, Minen waren geräumt worden. Aber sie wollte nicht illegal einreisen, es war in diesem Falle einfach zu gefährlich. Sie musste all ihr Vermögen mit sich tragen und wenn sie geschnappt würde, gäbe es wohl wenig Vertrauen ihr gegenüber. Sie konnte auch eine West-Spionin sein. Dieses Risiko wollte sie lieber nicht eingehen.

Eine halbe Stunde später trifft sie Hans der ihr ein Schreiben aushändigt. Das Schreiben trägt mehr Unterschriften und Stempel als sie vorher je gesehen hat und schon die Westdeutschen mochten Stempel. Sie bezahlt den letzten Anteil von Hans und dann trennen sie sich. Sie verbucht es schon als Erfolg, dass Hans nicht versucht sie auszurauben. Immerhin muss er auch vermuten dass sie all ihren Besitz bei sich trägt, im Koffer. Und das konnte nicht wenig sein.

Eine weitere halbe Stunde später passiert sie den Grenzübergang. Es reicht vollkommen das Schreiben wortlos zu zeigen. Selbstverständlich nimmt sich jeder Beamte die Zeit das wohl äusserst rare Dokument zu prüfen und sie mit einem fast anerkennenden Blick zu mustern, aber sie darf passieren. Auch weitere Zollbeamte der DDR bestehen nicht auf eine Untersuchung nachdem sie das Schreiben vorzeigt. Aber sie wird von einem Herrn in Anzug in Empfang genommen als sie alle Sperren passiert hat. Der nickt ihr freundlich zu.
„Ruppert mein Name. Gestatten Sie, gnädige Frau?" Er bietet ihr seinen Arm an und obwohl ihr das etwas komisch vorkommt und sie sich auf einen Schlag fünfzig Jahre in die Vergangenheit versetzt fühlt hakt sie sich ein.
„Dann wollen wir mal. Eine kurze Stippvisite im Ministerium und dann zeige ich Ihnen Ihre Wohneinheit."
Cathy nickt obwohl der Mann offen lässt welches Ministerium er meint. Sie geht stark vom Ministerium für Staatssicherheit aus. Das musste kein schlechtes Zeichen sein.

Sie lassen überraschenderweise den Bahnhof links liegen und steigen einige Treppen. Dann betreten sie einen Parkplatz. Der Mann öffnet den Kofferraum einer dunkelblauen und sehr kantigen Limousine und Cathy legt schweren Herzens ihren Koffer dort hinein.
Dann öffnet er ihr die hintere Türe des Volvos und sie steigt ein. Mit einem satten Geräusch schliesst sich die Türe. Der Mann steigt vorn ein, er fährt selbst. Cathy atmet tief durch. Das war geschafft.
Die nächsten Minuten vergehen damit dass sie durch eine graue, neue Welt fahren. Cathy gefällt es. „Nachts waren alle Katzen grau"; dieses Sprichwort fällt ihr nun ein und sie muss schmunzeln. Es war so alt dass sie es sogar aus Baltimore kannte. Ihr Vater hatte das manchmal gesagt. Schorsch, ihr Vater...
Sie blinzelt, sie hat plötzlich dicke Tränen in den Augen. Ihre Familie, Baltimore, die USA... nirgendwo war dies weiter weg als hier, hinter dem Eisernen Vorhang. Niemals würde sie ihre Heimat wiedersehen.
„Time To Say Goodbye" – „Добро пожаловать домой"





ASU


Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.03.2022 17:19.

Alina

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  10. Wannabe Poet

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Kapitel 9 - Episode 17

von Alina am 04.01.2022 13:59

Mehrfamilienhaus in der Antwerpener Straße, Wedding, Berlin (West), Deutschland
Mittwoch, 20. Mai 1987


Soundtrack für diese Episode:
Billy Idol - Eyes Without A Face




Quelle des Bildes

  Wieder so ein letzter Tag, wie schon so oft. Wieder so ein letzter Tag, sogar in ihrer eigenen Wohnung wie damals in Paris. Dieses Mal hatte sie im Gegensatz zu früher einen Koffer gepackt. Alles andere würde hierbleiben.

Sie war einmal umgezogen hier in Wedding, von der Genter Straße in die Antwerpener Straße, kurz nach den Ereignissen im Jahre 1984. Die Begegnungen mit der Polizei hatten sich wiederholt, obwohl sie einen grossen Bogen um die Szene der Hausbesetzer machte. Die Polizei in Berlin schien ganz generell die Faxen dicke zu haben. Sie geriet urplötzlich in Kontrollen, gerade in Mitte und Kreuzberg. Sie hatte wieder aufgehört zu arbeiten und hielt sich meist in ihrer neuen Wohnung auf. Sie sie ging sicher dass niemand diese Wohnung kannte.

Angelika war längst nicht mehr in Berlin. Sie war zurück in die Eifel gegangen, mit zwei kraushaarigen Zwillingen. Cathy vermutete dass sie kein leichtes Leben hatte. Dass es Zwillinge waren schien eine besondere Laune der Natur gewesen zu sein – immerhin hatten es beide Libanesen mit ihr getrieben.
Ihre Beziehung zu Cathy hatte durch den Vorfall merklich gelitten. Nachdem feststand dass sie schwanger war konnte man sowieso nicht mehr von einer tiefen Freundschaft sprechen. Angelika nahm an dass ihr Leben verpfuscht war. Sie konnte hier in Berlin bleiben, ihre Kinder allein erziehen und dabei jeden Groschen umdrehen oder sie ging zurück in die Eifel, besser: sie kroch zu Kreuze damit ihre Familie sie wieder aufnahm nachdem sie fortgelaufen war, mit zwei ausländisch-aussehenden Kindern. Das war kein Hauptgewinn.
Cathy hatte schon stillschweigend eine Lösung gefunden. Sie wollte Angelika ihre alte Wohnung überlassen und ihren Unterhalt bestreiten – Geld hatte sie genug. Und sie fühlte sich ja mitschuldig. Angelika aber war von einem Tag auf den anderen verschwunden.

Dann war Cathy selbst umgezogen und hatte ihr komplettes Umfeld in Berlin hinter sich gelassen: die alte Wohnung, die Arbeit, die Freunde, die Wohngemeinschaft, einfach alles. Und danach war Berlin so langweilig wie ein Kuhkaff in Hessen oder in Wyoming. Berlin schien vorbei zu sein. Wie Paris damals vorbei war zu einem gewissen Zeitpunkt.

Aber da gab es noch den Ostteil der Stadt. Cathy wusste nicht was die Faszination dieses Ortes ausmachte. Die Leute versuchten reihenweise von dort zu flüchten. Es gab auch Fluchten nach Ost-Berlin aber natürlich in weitaus geringerem Maße.
Sie wusste dass die Polizei in den Ländern des Warschauer Paktes sicher anders mit Verbrechen umging. Es war schwer darüber Informationen zu erhalten. Ausserdem machte die DDR dauernd Schlagzeilen. Wirtschaftlich ging es drüben bergab. Das konnte natürlich westliche Propaganda sein aber sie erinnerte sich an Gesprächsfetzen in den besetzten Häusern. Auch dort wusste man dass es nicht gut stand um die Deutsche Demokratische Republik – die ganze Situation für die Sowjetunion und deren Satellitenstaaten sah nicht rosig aus. Aber Cathy kam es vor wie ein riesiges neues und unerschlossenes Gebiet. Interpol würde ihre Spur vollständig verlieren. Vielleicht konnte man in einem Kollektiv besser untertauchen.

Logischerweise ergab ihre Hoffnung kein Sinn. Kollektive liessen weniger Privatsphäre zu. Aber sie würde einen Weg finden. Sie hatte auch eine stille Hoffnung dass man ihre heimliche Bewunderung Russland gegenüber belohnen würde. In Ost-Berlin war man ja nicht gefangen wie in West-Berlin. Man konnte in jedes andere ostdeutsche Bundesland ziehen, man konnte sicher auch in andere Länder des Warschauer Paktes ziehen, Polen, Rumänien, Bulgarien, die Tschechoslowakei...

Sie hatte generell die Nase voll vom Westen. Seit über sechzig Jahren lebte sie nun unter ständiger Gefahr in dieser Hemisphäre. Sie hatte in den USA, in Grossbritannien, Frankreich und Deutschland gewohnt. Und sie war immer in Gefahr gewesen. Seit es Interpol gab war sie sogar in noch grösserer Gefahr Es war genug, es reichte ihr. Wenn Ost-Berlin ihre Endstation sein sollte dann war es eben so. Aber Interpol würde sie nicht kriegen, niemals!


Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.01.2022 14:13.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

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Kapitel 9 - Episode 16

von Alina am 03.01.2022 17:37

Deponie Wannsee, Zehlendort, Berlin (West), Deutschland, Montag Früh, 23. September 1984

Soundtrack für diese Episode: U2 - Sunday Bloody Sunday



Quelle des Bildes

  Cathy schleicht sich aus dem Zimmer. Niemand war zu sehen; entweder waren alle bereits geflüchtet oder sie hatten sich versteckt. Cathy hastet zum Flur, schaut zur Treppe. Rauch kam ihr von unten entgegen, ausserdem liegt ein beissender Geruch in der Luft. Ganz sicher brennt es unten und Cathy spürt wie sich etwas Panik in ihr breitmacht. Sie hört wieder Gebrüll, dann fliegt anscheinend etwas durch ein geschlossenes Fenster. Glas splittert, sicher nur ein Stockwerk unter ihr. Das Gebrüll wird lauter, Stiefel stampfen die Treppe hinauf.

Sie zieht sich zurück. Sie trägt nur Unterwäsche aber sie sieht jetzt die Notwendigkeit sich anzukleiden. Sie huscht zurück ins Zimmer, schliesst vorsorglich die Tür und zischt:
„Zieh' dir deine Jacke an. Schnapp' dir dein Geld und deinen Ausweis. Vielleicht kannst du nie mehr hierhin zurückkommen."
Angelika starrt sie ängstlich und hilflos an. Immerhin hatte sie Cathys Rat befolgt und sich angekleidet.
„Los! Mach' schon! Du hast nicht mehr viel Zeit!"
Cathy zieht sich auch schnell an, ihre eigenen Papiere und ihr Geld waren in ihrer Jackentasche verstaut.
Dann winkt sie Angelika zu sich heran, setzt sich auf die alte Couch, zieht Angelika auf ihren Schoss und drückt sie fest an sich. Sie spürt das Mädchen zittern und drückt ihren Kopf auf ihre Schulter. Sie flüstert:
„Dir passiert nichts, versprochen. Wenn hier jemand 'reinkommt, lass mich sprechen, okay? Ich mach' das schon."

Es vergeht noch einige Zeit. Stimmen ertönen bald auch auf ihrer Etage, der beissende Rauch zieht auch unter ihrer Türritze hindurch. Man hört wütende Stimmen, Schreie, Schläge, Klatschen, hin und wieder einen Knall und auch hier wird ein Fenster eingeworfen, höchstwahrscheinlich wieder von innen. Cathy und Angelika können sich nur ausmalen was draussen vor der geschlossenen Zimmertüre passiert.
Aber dann fliegt die Türe doch auf. Angelika zuckt zusammen und beginnt wieder zu weinen. Cathy drückt ihren Kopf gegen ihren Hals und schaut verächtlich zur Tür. Ein schwer gepanzerter Polizist, ganz in Schwarz, steht in der Tür. „RAUSKOMMEN!", schreit er.
Cathy macht eine beschwichtigende Handbewegung, zeigt ihre leere Handflächen und setzt Angelika vorsichtig ab und flüstert ihr zu:
„Du musst aufstehen, Kleines. Mach' einfach was sie sagen, dann passiert uns nichts, okay?"
Sie steht auf und hebt selbst die Hände und verlässt dann langsam das Zimmer. In der Tat würde sie es nie wieder sehen.

                                                                  ***

Cathy tröstet die weinende Angelika die sich völlig aufgelöst an sie klammert. Sie stehen mitten auf einer Müllkippe, der Gestank ist fürchterlich. Es ist kalt und sie stehen in einem Morast aus Schlamm und verrottendem Müll, gerade geht die Sonne auf. Weit und breit ist kein Haus zu sehen. Cathy hat nicht die geringste Ahnung wo sie sich befinden.
Sie weiss dass sie noch ungeheures Glück gehabt haben. Draussen hatte die Polizei die Bewohner des Hauses gesammelt und bevor sie von wütenden Nachbarn und anderen Mitgliedern der linksextremen Szene angegriffen wurden, die sich um diese Uhrzeit auch erst einmal organisieren mussten, hatten sie sie in die Busse gepfercht und in diese Einöde verfrachtet. Wohlgemerkt, nur dieser Bus war zu dieser Deponie gefahren. Cathy und Angelika stehen mit noch zwei anderen Gestalten auf dieser Mülldeponie und sehen dem Bus nach bis er nicht mehr zu sehen ist. Cathy wollte sich gar nicht ausmalen was hätte passieren können. Sie hätte im Gefängnis enden können oder Angelika hätte in einem anderen Bus landen können und würde hier vielleicht nun allein stehen. Sie streicht ihr tröstend über den Kopf.

„Diese Mistbullen. Die haben nix gegen uns in der Hand... deswegen drangsalieren die uns!"
Ein langhaariger Kerl mit zerrissener Lederjacke spuckt aus und zeigt den ausgestreckten Mittelfinger in die Richtung, in der der Bus verschwunden war.
„Wo sind wir hier?" fragt Cathy knapp. Sie hatte keine Lust sich zu unterhalten. Sie kannte den Kerl auch nicht, er musste ein Besucher gewesen sein oder unten im anderen Stockwerk wohnen.
„Sieht aus wie Wannsee... die haben mich schon mal hierher gekarrt. Da haben sie aber ein besetztes Haus hochgenommen, diese Schweine."
Cathy nickt. Sie lässt Angelika los und nimmt sie an die Hand.
„Dann mal los, Kleines. Vielleicht sind wir gegen Mittag wieder zuhause."
Sie würde Angelika mit nach Wedding nehmen und so gegen ihre eigenen Regeln verstossen. Aber sie konnte das Mädchen nicht wieder zurück in die Oranienstrasse schicken. Und auch ihr selbst musste klar sein dass sie gerade eben einer lebenslangen Haft oder gar der Todesstrafe, zum Beispiel bei einer Auslieferung an die USA, ganz knapp entkommen war.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.01.2022 17:41.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 9 - Episode 15

von Alina am 02.01.2022 17:57

Wohngemeinschaft, Hansaviertel, Mitte, Berlin (West), Deutschland
Nacht von Sonntag auf Montag, 23. September 1984


Soundtrack für diese Episode: Duran Duran - Wild Boys



Quelle des Bildes

  Aus Cathys altem Zimmer dringt ein vielkehliges Stöhnen, die Tür steht einen Spalt weit offen. In einigen anderen Zimmern und im grossen Gemeinschaftraum der Etage wird noch immer gelacht und getrunken, Punk-Musik dröhnt dumpf aus riesigen alten Lautsprechern.
Sie war ihrem Instinkt gefolgt und hatte Herrn Zimmermann versetzt. Sie hatte sich stattdessen umgezogen und war dann ins Hansaviertel gefahren. Das war zwar wieder Jagen in ihrem alten Revier, aber sie hatte Lust gehabt Angelika zu sehen Diese war nicht da als Cathy ein Gespräch mit zwei Libanesen begann, einem Brüderpaar welches gerade erst in Berlin angekommen war. Beide waren nach einer abenteuerlichen Flucht am Flughafen Schöneberg gelandet und waren von dort aus nach West-Berlin gekommen.

Sie hatte sich mit den beiden unterhalten und später hatte sich Angelika doch noch zu ihnen gesellt. Sie kam gerade von einer Schicht in einer Bar die aber gegen Mitternacht schloss. Angelika fremdelte mit den beiden, aber um Cathy zu gefallen liess sie sich auf das Flirten der beiden Männer ein zu dem Cathy die beiden bereits eindeutig ermuntert hatte.
Dann hatten sie sich in Angelikas Zimmer verzogen welches ja gleichzeitig Cathys altes Zimmer war. Und dort war es dann ohne weitere Umschweife losgegangen. Während der ältere der beiden Brüder bereits von Cathy mit dem Mund befriedigt wurde, liess sich Angelika etwas mehr Zeit. Der jüngere Bruder durfte sie immerhin küssen und sie mit dem Finger erkunden und in Stimmung bringen. Irgendwann war aber das Eis bei Angelika gebrochen, auch wenn es noch den ein oder anderen ermutigenden, wenn nicht gar ermahnenden Blick von Cathy gebraucht hatte. Dieses Landei sollte sich nicht so anstellen, dachte Cathy.

Und jetzt liegt Angelika auf dem Rücken und wird schön langsam und beinahe sanft von ihrem Liebhaber gestossen der ein Bein von ihr auf seiner Schulter abgelegt hatte. Cathy hingegen wird heftig von hinten gefickt; auf allen Vieren war sie über Angelika gebeugt, liess diese an ihren Brüsten nuckeln und starrt auf den Schwanz der immer wieder in Angelikas Pussy verschwindet. Cathys Finger reiben ihre Klitoris dabei. Alle vier stöhnen laut und lassen ihrer Lust endgültig freien Lauf.
Cathy war es wichtig dass Angelika auf ihre Kosten kam. Sie war noch jung und sollte dieses Abenteuer geniessen. So etwas passierte nicht alle Tage und man konnte es später immer noch als Jugendsünde abhaken.

Als das Stöhnen des jungen Mannes immer verzweifelter klingt und er immer fester zustösst, da blickt Cathy auf und keucht auf Englisch:
„Komm bloss... komm bloss nicht in ihr." Sie erntet dafür einen noch verzweifelteren Blick und Cathy greift beherzt zu. Sie holt den nassen Schwanz mit einem geschickten Griff aus dem zuckenden, behaarten Loch und stopft ihn sich in den Mund. Gerade noch rechtzeitig, denn er kommt bereits und spritzt brüllend seinen Samen in Cathys Schlund. Der ältere Bruder hinter ihr kommt fast zeitgleich, er verschiesst seine Ladung allerdings in ihr was für Cathy aber keine Rolle spielte. Angelika hingegen musste sie vor einem grossen Fehler bewahren. Alleinerziehend in West-Berlin, fernab ihrer Heimat wo auch ein Kind mit krausen dunklen Haaren sicherlich eine Menge Misstrauen wecken würde, das musste nicht sein.

Zur gleichen Zeit reibt sie weiter Angelikas nasse Pussy und ihre Klitoris, bläst den jungen Mann weiter, schluckt seinen dickflüssigen Samen herunter, saugt ihn leer bis der nicht mehr kann und sich aufs Bett sinken lässt. Sie hört erst auf als sie Angelika leise schreien hört und ihren schwitzenden Leib zucken sieht. Sie lächelt zufrieden und auch die Stösse in ihren Unterleib hatten mittlerweile aufgehört. Auch ihr Liebhaber braucht anscheinend eine Pause. Sie lässt ihren Kopf auf Angelikas vor Schweiss glänzenden, kleinen, süssen Bauch sinken, während ihr Po noch hoch in Luft ragt. Sie spürt Samenflüssigkeit zäh von ihren Schamlippen herunter auf ihre Waden tropfen.

Die folgenden Stunden vergehen wie im Traum. Mal schläft Cathy, mal flüstert sie leise mit Angelika und streicht ihr die nassen Strähnen aus dem Gesicht, mal spürt sie fremde Hände an ihren Beinen und ihren Brüsten, mal hat sie einen Schwanz im Mund, den sie schläfrig leckt und küsst. Aber es bricht keine wilde Ekstase mehr aus – alles geschieht langsam und unglaublich entspannt. Vielleicht liegt es auch an den Joints die immer wieder kreisen.
Und dann dringen seltsame Geräusche von unten an Cathys Ohr. Die beiden Libanesen reagieren zuerst, plötzlich kommt Leben in ihre müden Glieder und sie springen auf. Cathy bekommt eine Ferse an den Kopf als einer der Männer regelrecht aus dem Bett flüchtet und sie seufzt widerwillig. Was sollte dieser Mist?
Sie drückt Angelika fester an sich, so als wolle sie sie beschützen. Doch dann begreift sie langsam. Unten kämpfen Menschen miteinander. Sie hört Gebrüll welches auch eher lauter als leiser wird, sie hört dumpfe Schläge, Klatschen, dann einen ohrenbetäubenden Knall!

Nun kämpft sie sich auch hoch. Von den beiden Libanesen ist nichts mehr zu sehen. Sie hatte deren Namen bereits wieder vergessen. Sie weckt Angelika auf eine sehr grobe Art und Weise, rüttelt und schüttelt sie. Hier droht echte Gefahr und sie fühlt sich plötzlich für dieses junge Mädchen verantwortlich. Als sie das realisiert, flucht sie. Sie müsste schon längst ihre Kleidung anziehen und dann einen Weg nach draussen suchen. Ratlos sieht sie das arme, zitternde Häuflein Mensch an, was nun vor ihr steht. Angelika hatte wohl auch verstanden dass hier Gefahr drohte und ihr Blick hängt an Cathy. Dann bellt Cathy sie an:
„Anziehen, schnell. Und dann ab hinten in die Ecke, hinsetzen und Mund halten. Ich hole dich dann..." Sie zeigt in eine Ecke des Raumes wo noch etwas Platz seitlich hinter einem Schrank ist. Angelika nickt nur angsterfüllt. Anscheinend zweifelte sie daran dass Cathy tatsächlich wiederkommen würde wenn sie erst einmal aus dem Zimmer verschwunden war.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.01.2022 17:58.

Alina

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Kapitel 9 - Folge 14

von Alina am 01.01.2022 22:54

Hotel Am Zoo, Kurfürstendamm, Berlin (West), Deutschland am Sonntag, 22. September 1984


Soundtrack für diese Episode: Real Life - Send Me An Angel



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  Morgen war es soweit und Cathy hatte endlich ihren ersten freien Tag! Diese Deutschen waren wirklich verrückt. Seit Mai arbeitete sie bereits hier in Hotel und jetzt hatte sie ihren ersten freien Tag bekommen. Das wäre in Frankreich nicht möglich gewesen.
Andererseits tat es ihr gut wieder zu arbeiten. Dieses Lotterleben hatte ihr nie gut getan. Schon in Hollywood nicht und hier in Berlin ebenfalls nicht. Früher oder später hätte sie einen schweren Fehler gemacht. Wenn man ständig unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol stand, dann musste einfach irgendwann etwas passieren. Sie hatte sehr viel Glück gehabt in diesen Jahren.

Sie hielt noch losen Kontakt zu einigen Leuten, schaute auch ab und zu in der Wohngemeinschaft vorbei. Angelika war tatsächlich dort eingezogen und fühlte sich recht wohl dort. Im Gegensatz zu dem piefigen Dorf in der Eifel musste die Wohngemeinschaft ein einziges Abenteuer sein. Sie konnte sich nicht so gehenlassen wie Cathy oder andere Bewohner aber sie arbeitete daran. Und Cathy war es recht dass Angelika an ihr hing. Wenn man sehr geliebt wurde, musste man weniger stark „zurücklieben".

Als sie gerade den Staub im Schlafzimmer wischt betritt ein Gast das vorgelagerte Zimmer. Sie streicht sich ihre Dienstkleidung glatt. Diese fiel hier weniger extravagant aus als in Frankreich, aber was hatte sie erwartet? Die Deutschen waren für ihre Rationalität und Effizienz bekannt. Ein attraktives Zimmermädchen würde doch nur bei der Arbeit aufgehalten. Sie räuspert sich und arbeitet etwas geräuschvoller und tritt fester auf damit der Gast nicht erschrickt.

Ein Mann betritt das Schlafzimmer und Cathy sagt:
„Ich bin gleich fertig, nur noch das Bett beziehen und dann bin ich schon weg."
Der Mann ist gross, gutaussehend und er mustert Cathy. Seine dunklen Haare passten gut zu seinem durchdringenden Blick.
„Na, das wäre ja sogar schade." Er kratzt sich am Kinn und Cathy schmunzelt während sie das Kissen neu bezieht. Sie lässt ihn zusehen, bewegt sich bewusst etwas lasziv und schaut immer wieder lächelnd zu ihm auf.
Längst hatte sich die Stimmung zwischen den beiden verändert. Er beobachtete sie unverhohlen mit einem sexuellen Interesse und Cathy wich dem nicht aus – im Gegenteil. Sie streckt den Po weit aus als sie sich über das Bett beugt um die Decke glattzustreichen und sie richtet sich auf und streckt ihren Busen heraus.
Der Mann kommt um das Bett herum, stellt sich hinter Cathy und legt dann seine Hände auf ihre Hüften. Cathy bleibt genauso stehen und spürt den Atem des Mannes auf ihrer nackten Haut am Hals. Dann flüstert sie:
„Ich gehe jetzt... aber ich komme heute Nacht und besuche Sie. Also, falls Sie noch eine Nacht bleiben, mein Herr."
Sie schaut über ihre Schulter und grinst ihn an. Er grinst zurück und nimmt dann die Hände weg. Dann tritt er einen Schritt zurück und nickt.
Cathy schlängelt sich an ihm vorbei, Richtung Tür.
„Bis später, Herr Zimmermann."
Seine Augen blitzen, er mag es dass sie seinen Namen ausspricht. Sein Blick folgt ihr bis sie die Tür hinter sich schliesst.

Cathy atmet tief durch als sie draussen vor der geschlossenen Tür steht. Es waren einige Tage vergangen, die Stimmen waren sogar hörbar. Sie hatte soviel arbeiten müssen dass sie höchstens jede Woche oder sogar nur alle zwei Wochen einmal dazu kam sie zu beruhigen. Sie brauchte mehr freie Tage, denn es konnte auf Dauer nicht gutgehen dass wieder einmal alle ihre Opfer Hotelgäste waren. Wenn sie Glück hatte starben diese nach ihrem Aufenthalt im Hotel. Aber lange konnte es nicht dauern bis dieser Schnüffler von Interpol ihr vielleicht so auf die Schliche kam. Er hatte sie schon einmal gefunden und sie hatte Stunden im Bett damit verbracht die Decke anzustarren und nachzudenken wie das wohl hatte passieren können. Ohne von seinen Methoden zu wissen, so wollte sie vor allem keine alten Fehler wiederholen und das bedeutete auch dass keine Häufungen auftreten sollten, egal an welchem Ort. Zuviele tote Gäste eines einzigen Hotels, ob während des Aufenthaltes oder später, das würde immer irgendwann Aufmerksamkeit erregen.
Vielleicht war es klüger diesen Herrn Zimmermann nicht zu besuchen und morgen stattdessen in eine der zahlreichen Berliner Bars zu gehen...


Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2022 22:55.

Alina

-, Weiblich

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Kapitel 9 - Episode 13

von Alina am 31.12.2021 18:09

Hauptquartier von Interpol, Lyon, Frankreich
Ende August 1984

Soundtrack für diese Episode: Alphaville - Forever Young



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  Endlich hatte er es geschafft. Den ganzen Sommer über hatte es gebraucht um die deutschen Behörden auf Cathy Hasselmann einzuschwören. Er hatte sich eines Tricks bedienen müssen, denn er wollte es wirklich unter allen Umständen vermeiden dass man ihn auslachte. Seinem Ego würde es nicht weh tun, aber es wäre leider kontraproduktiv wenn er Zeit und Arbeit investieren würde ohne ein Ergebnis erwarten zu dürfen.
Unter allen Umständen hatte er vor September fertig werden wollen denn da stand eine Generalversammlung seiner Behörde an. Es ging um recht wichtige Themen wie der Bewertung von terroristischen Aktivitäten. Mit Cathy hatte es nichts zu tun, aber es war ein pikantes Detail für die alltägliche Arbeit von Interpol ob man die politische Bewertung dieser Verbrechen seiner Behörde überliess oder den Nationalstaaten. Hier gab es etliche Streitpunkte und die Nationalstaaten drängten auf Autonomie in dieser Sache. Nun galt es diese Autonomie auch gesetzlich zu verankern. Es würde wohl eine Resolution geben. Und danach würden sich viele Arbeitsabläufe ändern – dafür wollte er Zeit haben.

Wegen Cathy Hasselmann hatte er sich etwas Feines ausgedacht. Er hatte für die Deutschen einfach ihr Geburtsdatum geändert. Er machte sich ja schon bei seinen eigenen Kollegen lächerlich indem er eine 83-jährige Frau suchte, aber bei den Deutschen würde er auf schroffe Ablehnung stossen. Er hatte ja ein Phantombild, ein wirklich hübsches Mädchen. Damit würde er nicht durchkommen. Sie würden das Bild in ihrem Spind hängen anstatt nach ihr zu fahnden.
Cathy war jetzt 1963 geboren, süsse 21 Jahre alt und gab damit ein stimmiges Bild für die Deutschen ab. Damit unterschlug er 62 Jahre von Cathys Alter die ja im Jahre 1901 geboren war, aber er machte sich wegen dieses kleinen Betrugs keine Sorgen. Niemand bei Interpol interessierte sich für den Fall – noch immer nicht und jetzt noch weniger als vor vielen Jahren. Schlimmstenfalls hatte er sich verschrieben oder noch besser, er hatte ein Alter „angenommen" welches ihrem Aussehen entsprach. Das würde man ihm durchgehen lassen, denn der Fall überforderte den Intellekt des Beamten vor Ort der ganz konkret nach ihr Ausschau halten sollte. Selbst ihn, der seit Jahren und Jahrzehnten an diesem Fall sass, überforderte der Fall auf einer intellektuellen Ebene.

Viele Wochen hatte es ihn gekostet um jede einzelne Stelle persönlich zu instruieren. Würde Cathy mit dem Flugzeug oder dem Zug oder im Auto Berlin verlassen wollen dann würde sie verdammtes Glück haben müssen. Überall hing nun ihr Phantombild oder es lag noch in der Post und würde bald aufgehängt werden. Für die Grenzbeamten in und rund um Berlin war sie nun bekannt wie ein bunter Hund. Ein hübsches, junges und rothaariges Mädchen, welches eine Serienmörderin war. Wenn das keine Herausforderung für einen Grenzbeamten darstellte, dann wusste er auch nicht weiter.

Er hatte sogar doch noch Kontakt zum Ministerium für Staatssicherheit der DDR aufgenommen. Cathy Hasselmann war klug und wenn sie merkte dass es aus Berlin kein Entrinnen gab, dann würde sie vielleicht in den angrenzenden deutschen Staat fliehen der zum sowjetischen Einfluss gehörte. Dann wäre sie zwar nicht mehr sein Problem, aber er jagte sie nun schon zu lange um sie so zu verlieren. Und ein Monster wie Cathy wünschte er selbst seinem schlimmsten Feind nicht. Er wusste dass die DDR gern Flüchtlinge aus dem Westen aufnahm, ein eher seltener Fall der auch der eigenen Propaganda diente. Man vermutete auch zahlreiche RAF-Terroristen dort. Aber vor Cathy musste er sie warnen. Sie sollte nicht in der DDR weitere Opfer finden und eine blutige Spur hinterlassen. Sie gehörte in ein Gefängnis oder noch besser: in einen Verhörraum, zusammen mit ihm.

Bei diesem Kontakt hatte er mit Leuten zu tun die noch strenger und abweisender waren als die Deutschen auf der westlichen Seite. Er hatte nur Erfolg weil er dem leitenden Beamten begreiflich machen konnte, dass diese Fahndung absolut im Interesse der Deutschen Demokratischen Republik war. Hier handelte es sich nicht um eine Räuberpistole, nicht um Terroristen, nicht um Agenten sondern um eine Serienmörderin. Er bat den Beamten sogar Cathy gern selbst zu verhören. Er bat auch nicht um Auslieferung, das hätte deren Vorsicht nur noch weiter angefacht. Er bat lediglich um Nachricht falls Cathy Hasselmann gefasst werden würde und ausserdem um die Garantie dass sie nie wieder das Tageslicht sehen würde.

Er atmet tief aus, sieht auf seine Finger und lässt sie laut knacken. Natürlich würde er sie lieber in einem westdeutschen, französischen oder amerikanischen Gefängnis sehen, aber sie konnte auch gern in Bautzen II verrotten. Bei dieser Sonderhaftanstalt handelte es sich um ein offenes Geheimnis der DDR und man betete dort niemals einzusitzen.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.12.2021 18:10.

Alina

-, Weiblich

  10. Wannabe Poet

Beiträge: 180

Kapitel 9 - Episode 12

von Alina am 30.12.2021 16:46

Wohngemeinschaft, Hansaviertel, Mitte, Berlin (West), Deutschland am Sonntag, 8. April 1984

Soundtrack für diese Episode: Tina Turner - What's Love Got To Do With It



Quelle des Bildes (bearbeitet von Alina)

  Es war Cathy ebenfalls aufgefallen dass die Todesfälle in ihrem Umfeld offener auf dem Tisch lagen als in der Vergangenheit. Jemand fiel auf einer Party einfach um, ein anderer hatte während seiner Reise in Spanien einen Herzinfarkt und sehr oft erschütterten Verkehrsunfälle die Gemeinschaft. Dauernd gerieten Leute unter U-Bahnen und S-Bahnen, dauernd wurden Bekannte von Autos angefahren und tödlich verletzt. Es störte sie dass so oft darüber geredet wurde. Jeder kannte jeden in dieser Gemeinschaft, auch wenn die Leute über den gesamten West-Teil der Stadt verstreut waren.

Sie liegt im Bett und denkt darüber nach. Eine kalte Tasse Kaffee steht auf dem improvisierten Nachttisch, einer leere Bierkiste der Sternburg-Brauerei. In ihren Armen liegt eine junge Studentin die nach einem kurzen Besuch in der Küche und einem Kaffee wieder eingeschlafen war. Das Mädchen hiess Angelika, sie war aus der Eifel nach West-Berlin gekommen, vielleicht wollte sie irgendwann studieren. Sie kam Cathy klug und nett vor, sie erinnerte sie an Anuschka. Sie hatten miteinander geschlafen und Cathy hatte dabei natürlich an Anuschka denken müssen.

Sie war ihre Verunsicherung nie wieder losgeworden. Starben sowohl Männer als auch Frauen? War Anuschkas Tod ihre Schuld gewesen? Hier in Deutschland hatte sie sehr darauf geachtet und war in ihrer Befürchtung bisher nicht bestätigt worden. Sie hatte sicher mit zwei Dutzend Frauen geschlafen, in Frankfurt und hier in Berlin, aber keine einzige Frau war zu Tode gekommen. Aber wie konnte Cathy diesem Umstand trauen? Es hatte sehr weh getan, sich emotional auf Anuschka einzulassen und sie dann zu verlieren. Das würde sie wohl nie wieder wagen. Vielleicht starben nur Frauen die ihr wirklich ihre Liebe schenkten.

Ärgerlich schüttelt sie den Kopf und Angelika wacht auf. Sie blinzelt und schaut Cathy verschlafen an. Diese lächelt nur und streichelt ihr das dunkle Haar bis sie wieder eingeschlafen ist.
Natürlich starben alle Menschen irgendwann. Und auch ohne ihren Fluch standen Menschen jederzeit in der Gefahr bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden. Jeder konnte an Krebs versterben, auch junge Menschen. Es war zum Verzweifeln. Wie gut hatte man es wenn man die Regeln für das eigene Leben in einem Gesetzbuch nachlesen konnte. Sogar die Christen bewunderte sie nun dahingehend, konnten sie doch in ihrem Märchenbuch nachlesen was sie zu tun und zu lassen hatten. Sie konnte sich auf nichts stützen. Selbst Jahrzehnte der Erfahrung hatten sie nicht von ihrer Angst befreien können, etwas lieben zu dürfen ohne dass es starb – und zwar sehr schnell starb.

Wie auch immer – sie würde sich umorientieren müssen. Zurück in die Hotels, zurück zu den Bars und zurück zu One-Night-Stands mit völlig Fremden bevor ihr hier alles um die Ohren flog. Die Gefahr einer polizeilichen Untersuchung stand immer im Raum. Diese Leute hier zogen die Polizei schon allein deshalb an weil sie mit subversiven Aktionen gegen den Staat in Verbindung gebracht werden konnten, sie hatten hin und wieder Kontakt zu bekannten Terroristen und es gab eine erhöhte Zahl von Todesfällen in ihrer Mitte. Sogar hier in der WG waren schon zwei Leute gestorben, Hirnschlag und Überdosis. Lange ging das nicht mehr gut.

Sie küsst Angelikas Stirn und dreht sich zu ihr um. Sie zieht sie eng an sich und kuschelt mit ihr. Diese Freude kann ihr gerade niemand nehmen. Vielleicht würden sie Kontakt halten. Angelika konnte ihr Zimmer in der Wohngemeinschaft kriegen, sie selbst würde in Wedding wohnen und ausserdem würde sie sich wieder eine Stelle suchen. Sie durfte nur nicht ihr Herz verlieren – nicht nur wegen dieser Vermutung dass Angelika sterben würde sondern weil es ihr generell nicht gut zu Gesicht stand. Diese Gefühlsduselei, was sollte das auch? Warum sollte sie ein Bedürfnis verspüren, mit Menschen permanent zusammenzuleben die etwa sechzig Jahre jünger waren als sie? Die Stimmen sorgten vielleicht nur dafür dass sie ihre Rolle annahm. Sie war eine Jägerin und Partnerschaften lenkten doch nur von der eigentlichen Aufgabe ab. Würde sie noch soviel jagen wenn sie glücklich und zufrieden mit einem anderen Menschen zusammenleben konnte? Ganz sicher nicht – und das war sicher schon die ganze Erklärung.

Eine andere Erklärung hing jedoch mit Anuschka selbst zusammen. Hatte diese nicht mehr über die Stimmen gewusst? Sie hatte Cathy an einem Tag mehr über die Stimmen sagen können als diese selbst in Jahrzehnten herausgefunden hatte.
Vorher war Cathy der Meinung gewesen dass Frauen gar nichts passieren kann – sie dachte an ihre Affäre in Brest. Doch Anuschka war schneller gestorben als Joe damals, ihre grosse Liebe in New Orleans. Vielleicht mochten die Stimmen nicht wenn Cathy mehr über sie herausfand. Vielleicht war das der wahre Grund. Sie wusste genug um zu tun was nötig war und alles weitere würde sie nur auf dumme Gedanken bringen – diese Erklärung liess sie nicht mehr los.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.12.2021 16:47.
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